Lois McDavid
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Somatropin (Human Growth Hormone, HGH) ist ein rekombinant hergestelltes Protein, das dem natürlichen menschlichen Wachstumshormon (hGH) entspricht. Es wird zur Behandlung von Wachstumshormonmangel bei Kindern und Erwachsenen eingesetzt und kann auch als leistungssteigerndes Mittel in der Sportmedizin missbraucht werden.



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Chemische Struktur



Somatropin besteht aus 191 Aminosäuren, die exakt den gleichen Sequenz wie das natürliche hGH aufweisen. Die Molekularformel lautet C₁₀₂H₁₆₃N₃₀O₃₄ und hat eine Molmasse von etwa 22 kDa.






Wirkungsweise



Somatropin bindet an den Wachstumshormonrezeptor (GHR) in Zielzellen. Durch die Aktivierung des JAK/STAT-Signals werden Gene exprimiert, die Zellteilung und Proteinsynthese fördern. Dadurch erhöht sich das Körpergewicht, die Knochenlänge, der Muskelumfang sowie die Leberproteine.






Anwendungsgebiete



Indikation Patientengruppe Dosierung


Wachstumshormonmangel bei Kindern Kinder (4–18 Jahre) 0,05 U/kg/Tag (in zwei Dosen)


Wachstumshormonmangel bei Erwachsenen Erwachsene 1 – 3 U/Tag (nach Bedarf)


Akromegalie (bei fehlender Hormonabgabe) Erwachsene 0,5 – 2 U/Tag (je nach Reaktion)


Langerhans-Zell-Insuffizienz Kinder 0,05 U/kg/Tag



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Nebenwirkungen




Ödeme und Flüssigkeitsretention


Gelenk- und Muskelschmerzen


Erhöhte Insulinresistenz


In seltenen Fällen: Tumorwachstum, Thrombose









Rechtlicher Status



Somatropin ist in den meisten Ländern verschreibungspflichtig. Im Sport gilt der Einsatz ohne ärztliche Indikation als Doping und wird von der World Anti-Doping Agency (WADA) streng überwacht.






Herstellung



Der Großteil des kommerziellen Somatropins stammt aus rekombinanter DNA-Technologie, bei der die menschliche hGH-Gensequenz in Bakterien (z.B. Escherichia coli) oder Säugetier-Zellkulturen (Mammary-Cell) eingeführt wird. Nach Zellextraktion erfolgt die Reinigung durch Chromatographie und Kristallisation.






Geschichte




1975: Erste Synthese des rekombinanten hGH in E. coli.


1982: FDA-Zulassung von Genotropin (recombinant Somatropin) für Kinder mit Wachstumshormonmangel.


1990er Jahre: Einführung von PEGylated-Somatropin (Sustagen) zur verlängerten Wirkzeit.









Forschung und Entwicklungen



Aktuelle Studien untersuchen die Rolle von Somatropin bei der Altersvorsorge, in der Behandlung von Muskeldystrophien sowie seine Wirkung auf die neurokognitive Entwicklung bei älteren Erwachsenen. Die Kombination mit anderen Hormonen wie IGF-1 wird ebenfalls evaluiert.






Fazit



Somatropin ist ein bewährtes Medikament zur Korrektur des Wachstumshormonmangels, das dank der rekombinanten Herstellung in einer hochreinen und sicheren Form vorliegt. Bei unsachgemäßer Anwendung kann es jedoch schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen und im Sport als Dopingmittel missbraucht werden.



Das Wachstumshormon, auch bekannt als Humanes Wachstums­hormon oder HGH, spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Körperwachstums und der Stoffwechselprozesse. Es wird im Hypophysenvorderlappen produziert und wirkt über verschiedene Signalwege auf Knochen, Muskeln, Fettgewebe und das zentrale Nervensystem. Neben seiner natürlichen Produktion kann es auch synthetisch hergestellt werden – ein Verfahren, das insbesondere in der Medizin zur Behandlung von Wachstumsstörungen eingesetzt wird.



Inhaltsverzeichnis





Einführung in das Wachstumshormon


Physiologische Funktionen des HGH


Synthese und Regulation


Klinische Anwendungen


Somatropin: synthetisches Wachstumshormon


Nebenwirkungen und Risiken


Rechtliche Aspekte und Missbrauchspotenzial


Zukunftsperspektiven in der Forschung


Fazit








Einführung in das Wachstumshormon



Das Wachstumshormon (GH) ist ein Peptidhormon, das aus 191 Aminosäuren besteht. Es wird von den Somatotrophen Zellen der Hypophyse freigesetzt und wirkt primär als endokrinem Regulator des Stoffwechsels. Seine Wirkung kann sowohl direkt auf Zielzellen erfolgen als auch indirekt über die Freisetzung anderer Hormone wie Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktor 1 (IGF-1).



Physiologische Funktionen des HGH




Knochenwachstum: GH stimuliert die Proliferation und Differenzierung von Chondrozyten in der epiphysären Wachstumszone, was zu einer Längenausdehnung der Knochen führt.


Muskelaufbau: Durch Förderung der Proteinsynthese unterstützt es den Aufbau von Muskelmasse.


Fettstoffwechsel: GH erhöht die Lipolyse und reduziert die Fettspeicherung in adiposem Gewebe.


Zellregeneration: Es fördert die Zellteilung und Regenerationsprozesse im gesamten Körper.


Immunfunktion: Das Hormon kann das Immunsystem modulieren, indem es die Produktion von Immunzellen beeinflusst.



Synthese und Regulation




Die Ausschüttung von HGH erfolgt in pulsatilem Muster, wobei kurze Spitzen nach dem Schlafbeginn auftreten – ein Phänomen, das als „Somatotropin-Spitzen" bezeichnet wird. Die Regulation ist komplex:



Hypothalamische Steuerung: GH-Freisetzendes Hormon (GHRH) erhöht die Produktion, während Somatostatin sie hemmt.


Feedbackmechanismus: Hohe IGF-1-Levels im Blut signalisieren der Hypophyse eine Rückmeldung zur Verringerung der HGH-Produktion.




Klinische Anwendungen



Wachstumsstörungen bei Kindern: Mangel an natürlichem HGH kann durch Substitution mit synthetischem HGH behandelt werden.


Adipositas-assoziierte Störungen: HGH kann den Fettstoffwechsel verbessern und die Körperzusammensetzung positiv beeinflussen.


Chronische Niereninsuffizienz: Patienten profitieren von einer verbesserten Muskelmasse und einem besseren Stoffwechselstatus.



Somatropin: synthetisches Wachstumshormon




Somatropin ist ein rekombinantes menschliches Wachstumshormon, das in genetisch veränderten Bakterien (z. B. Escherichia coli) oder Hefezellen produziert wird. Die Aminosäuresequenz entspricht exakt dem natürlichen HGH, wodurch die biologische Aktivität identisch bleibt.

Herstellung





Genetische Konstruktion: Das HGH-Gen wird in einen Expressionsvektor eingefügt.


Transformation: Der Vektor wird in Bakterien oder Hefen übertragen.


Expression: Die Zellen produzieren das Protein, das anschließend extrahiert und gereinigt wird.


Qualitätssicherung: Verfahren wie Hochleistungschromatographie und Massenspektrometrie garantieren Reinheit und Wirksamkeit.



Dosierung



Kinder mit GH-Defizienz: 0,025–0,05 mg/kg Körpergewicht pro Tag, abhängig von Alter und Wachstum.


Erwachsene mit GH-Mangel: 1–3 mg/Tag, individuell angepasst.


Wirkungsdauer: Regelmäßige Injektionen (täglich oder mehrmals wöchentlich) sind notwendig, da das Hormon eine kurze Halbwertszeit von etwa 20 Minuten hat.




Nebenwirkungen und Risiken



Ödeme: Flüssigkeitsansammlungen in Extremitäten.


Zentraler Hypertonie: Erhöhte Blutdruckwerte durch Wasserretention.


Glukosestoffwechselstörungen: Insulinresistenz oder Diabetes mellitus.


Orthopädische Beschwerden: Schmerzen in Gelenken und Muskeln.


Risikofaktor für Tumoren: Theoretische Erhöhung der Zellproliferation bei bestehenden neoplastischen Erkrankungen.



Rechtliche Aspekte und Missbrauchspotenzial




In vielen Ländern ist HGH als verschreibungspflichtiges Medikament reguliert. Der illegale Einsatz im Sport zur Leistungssteigerung oder in der Anti-Aging-Therapie führt zu Sanktionen durch Antidopingbehörden. Das Fälschen von Rezepten oder die Beschaffung über nicht lizenzierte Quellen birgt erhebliche Gesundheitsrisiken.



Zukunftsperspektiven in der Forschung




Gehirn-Zentrales Wachstumshormon: Studien untersuchen den Einfluss von HGH auf neurodegenerative Erkrankungen.


Anti-Aging-Therapie: Klinische Versuche prüfen die Wirkung von HGH bei altersbedingten Muskelatrophy und Knochenschwund.


Gene-Editing: CRISPR/Cas9-Technologien könnten gezielt Gene zur HGH-Produktion modulieren, um Störungen zu korrigieren.



Fazit




Das Wachstumshormon ist ein zentraler regulatorischer Faktor für das körperliche Wachstum und den Stoffwechsel. Somatropin als synthetisches Äquivalent ermöglicht die Behandlung von GH-Defiziten und eröffnet therapeutische Ansätze in verschiedenen Bereichen der Medizin. Trotz seiner Vorteile sind Nebenwirkungen, rechtliche Beschränkungen und potenzieller Missbrauch zu berücksichtigen. Die fortlaufende Forschung verspricht neue Anwendungen und verbesserte Therapien, wobei Sicherheit und ethische Standards im Vordergrund stehen müssen.

Gender: Female